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Frederick-Tag

In einem alten Gemäuer, beim Bauzaun, alten Bäumen und Containern, lebte eine Gruppe schwatzhafter Feldmäuse. Und Eulen. Und Affen. Doch war es ganz still in den Mauerritzen unserer Schule, als am 10. Oktober ein Überraschungsgast in unseren ersten Klassen zu Besuch war.

Da stand plötzlich – auf einem Glitzertuch – eine seltsame Holzkiste mit Türen im dunklen Klassenzimmer. Und dahinter stand Frau Behr von der Stadtbücherei Wernau. Diese erklärte uns, dass die Kiste von weit, weit weg herkam – aus einem Land, das man „Japan“ nennt. Dort heißt die Kiste „Kamishibai“. Innen drin sei eine ganze Geschichte versteckt, behauptete sie. „In dem kleinen Ding?!“, zweifelten viele. Und die Vorführung begann.

Frau Behr knipste eine Lampe an und öffnete langsam die Türen des Bildertheaters. Zum Vorschein kam das Bild einer weltbekannten, kleinen grauen Maus mit verträumten Kulleraugen. Es war „Frederick-Tag“ für die Erstklässler, und da dieser landesweite Lesetag nun sein 25-jähriges Jubiläum feiert, hatte unser Gast die passende Geschichte über die kleine Feldmaus und die Magie der Vorstellungskraft von Leo Lionni mitgebracht.

Während Frau Behr so von der kleinen Dichtermaus erzählte, da wurden die kleinen Mäuse (und Eulen und Affen) ganz ruhig. Gerade so, als wären sie in die Geschichte hineingesaugt worden. Was dieser Frederick wohl für geheimnisvolle Vorräte gesammelt hatte? Welches Bild Frau Behrs „grüner Gummifingerhut“ wohl als nächstes im Bildertheater auspacken würde?

Und als Frau Behr das letzte Stück der Geschichte erzählt hatte, da war das Ende der Unterrichtsstunde schon gekommen. Schneller als sonst. Doch unser Gast hatte noch eine weitere Überraschung dabei: Jedes Kind bekam einen Gutschein für ein Jahr Gratisnutzung der Stadtbücherei geschenkt. „Uii, ich komm’ gleich nachher!“

Ob sich dort wohl noch mehr so spannende Geschichten verstecken? Wir werden es sicher bald herausfinden…